Brandschutzprüfung und -zertifizierung von Stahlkonstruktionen

Normen für die Zertifizierung und Prüfung von Stahlbauteilen

ANSI/UL 263 – die Standardnorm für Nordamerika

Die Standardnorm für die Bewertung des Brandschutzes von Stahlkonstruktionen für Nordamerika ist die Norm ANSI (American National Standards Institute)/UL 263. ANSI/UL 263, die Sicherheitsnorm für „Brandprüfungen von Baustoffen“ und ASTM E119 – „Standardprüfverfahren für Brandprüfungen von Baukonstruktionen und Baustoffen“ wurden entwickelt, um Gebäudebrände zu simulieren. Die Norm CAN/ULC-S101, „Standardprüfverfahren für Feuerbeständigkeitsprüfungen von Baukonstruktionen und Baustoffen“, stellt gleichwertige Prüfanforderungen für die Prüfung von Baustoffen, um den Marktzugang in ganz Nordamerika zu gewährleisten.

Diese Normen wurden entwickelt, um die Art von Bränden zu simulieren, die in gewerblichen Gebäuden wie Büros, Krankenhäusern und Schulen auftreten. Aufgrund der Beschaffenheit der Materialien, die typischerweise in einem Bürogebäude oder einem Mehrfamilienhaus zu finden sind, werden diese oft als „Zellulosebrände“ bezeichnet. 

Nach fünf Minuten erreicht die Temperatur im Brandherd 538 Grad Celsius (1.000 Grad Fahrenheit). Die Temperatur steigt während der Prüfung allmählich an, bis die Temperatur im Brandherd nach vier Stunden 1.093 Grad Celsius (2.000 Grad Fahrenheit) erreicht. Dies gilt als der Standard-Zeit-/Temperatur-Verlauf für Gebäude. Vertikale feuerbeständige Baugruppen werden auch einer Schlauchstrahlprüfung unterzogen, die durch diese Normen festgelegt ist. 

Petrochemische Industrie – Zertifizierung nach ANSI/UL 1709

In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Norm ANSI/UL 1709, die Norm für „Brandprüfungen von Schutzmaterialien für Stahlkonstruktionen mit schnellem Temperaturanstieg“, für den Brandschutz von Stahlkonstruktionen in der petrochemischen Industrie weltweit an Bedeutung gewonnen. Die Norm gilt derzeit in vielen Teilen der Welt als Standardnorm für die Feuerbeständigkeitsprüfung, insbesondere in den Ländern, die die Richtlinien des American Petroleum Institute (API) für die petrochemische Industrie anwenden.

Zertifizierung für Kohlenwasserstoffbrände

Wir zertifizieren seit mehr als 25 Jahren Produkte nach der Norm ANSI/UL 1709 für Kohlenwasserstoffbrände. Allerdings werden durch Gesetzgebung und Richtlinien in vielen Teilen der Welt zusätzliche Anforderungen an die Produkte gestellt, die mit der aktuellen Prüfmethode nicht vollständig erfüllt werden können. 

Um unsere Zertifizierung an die Bedürfnisse der Industrie anzupassen, haben wir eine Reihe von Merkmalen für den Schutz von Stahlkonstruktionen in petrochemischen Anlagen entwickelt. Diese Merkmale wurden in unserer neuen Zertifizierung für Kohlenwasserstoffbrände zusammengefasst. Diese Dienstleistung wird in der Kategorie „Building and Life Safety Technologies“ (BLST) angeboten.

Sie umfasst die folgenden Pflichtanforderungen:

• Prüfung und Zertifizierung nach ANSI/UL 1709
• Umweltbeständigkeitsprüfung nach UL 2431, der Norm für die Beständigkeit von feuerbeständigen Beschichtungen und Materialien

Die Dienstleistung umfasst auch eine Reihe von optionalen Merkmalen, die im Rahmen der Zertifizierung berücksichtigt werden können, wie z. B:

• Alternative Brandbedingungen für Kohlenwasserstoffbrände wie BS 476: Teil 20: Anhang D
• Stichflammenbrand gemäß ISO 22899-1
• Norsok M501
• Mehrfachtemperaturanalyse (MTA).

British Standard 476: Teil 21 Prüfung und Zertifizierung

Zusätzlich zu den Prüfungen und Zertifizierungen für die Einhaltung nordamerikanischer Vorschriften bieten wir auch Prüfungen, Bewertungen und Produktzertifizierungen gemäß dem British Standard (BS) 476: Teil 21 an. Unser Team ist in der Zertifizierung nach dieser Norm erfahren und kann Sie beraten, wie Sie Ihre Investition in die Prüfung und Zertifizierung maximieren können. Wir verfügen über Einrichtungen in Nordamerika und in Deutschland. In unserem hochmodernen Labor in Rosenheim können wir Produkte nach BS 476: Teil 21 prüfen.

ANSI/UL 2431 – Umweltbeständigkeit 

Die Einrichtungen befinden sich oft in rauen Umgebungen und sind extremer Hitze oder Kälte ausgesetzt, oder befinden sich in der Nähe von Ozeanen, so dass die in den Gebäuden eingesetzten Produkte den jeweiligen Umwelteinflüssen standhalten müssen. Dies gilt besonders für Produkte, die eine grundlegende Funktion wie den Brandschutz erfüllen. ANSI/UL 2431, die Norm für die Beständigkeit von feuerbeständigen Beschichtungen und Materialien, dient zur Bewertung von Schutzbeschichtung gegen langfristige Umwelteinflüsse, die die Materialleistung entscheidend beeinflussen können, sowie gegen Vibrationen und Stöße. Die Methode ist bereits eine Pflichtanforderung nach ANSI/UL 1709.

Mehrfachtemperaturanalyse

Die Zertifizierung kann auch Produktauslegungstabellen für alternative kritische Kerntemperaturen enthalten. Dies wird durch Mehrfachtemperaturanalyse (MTA) erreicht. Mittels dieser Analyse wird die Dicke des Beschichtungsmaterials ermittelt, die erforderlich ist, um einen bestimmten Untergrund für eine bestimmte Dauer unterhalb einer bestimmten Temperatur zu halten. Diese Analyse entspricht im Ansatz den Normen ANSI/UL 263 und ANSI/UL 1709, allerdings ist die Grenztemperatur für Stahlträger nicht auf 593 °C/704 °C (1.100 °F/1.300 °F) bzw. für Stahlsäulen nicht auf 538 °C/649 °C (1.000 °F/1.200 °F) begrenzt. 

Die Ergebnisse der MTA werden als zusätzliche Informationen in der Zertifizierung erfasst und werden häufig in Brandschutzanwendungen verwendet, in denen aufgrund der unterschiedlichen Wärmeeinwirkung, die von der erwarteten Brennstoffquelle ausgeht, eine bestimmte Brandschutzleistung benötigt wird. Um die unterschiedlichen Belastungen zu berücksichtigen,  werden verschiedene Auslegungsvarianten für die kritische Kerntemperatur bei verschiedenen Temperaturen zwischen 371 und 760 Grad Celsius (700 bis 1.400 Grad Fahrenheit) in Schritten von 38 Grad Celsius (100 Grad Fahrenheit) betrachtet.

Bewertung und Zertifizierung von Lochstegträgern

Wir können Lochstegträger (Träger mit Aussparungen im Steg) nach BS- und EN-Normen und -Richtlinien bewerten. Die Bewertung wird mit Hilfe einer spezifischen Software durchgeführt, die von Bauingenieuren entwickelt wurde. Mit diesem Programm können wir jede beliebige Konfiguration von Stegausschnitten bewerten, um die wahrscheinliche Versagenszeit zu ermitteln. Dies ist für jede beliebige, vom Kunden gewünschte Versagenstemperatur möglich.

EN 13381 Prüfung und Zertifizierung

Die Normenreihe EN 13381 ermöglicht den Nachweis der Brandschutzkonformität von Stahlkonstruktionen für den europäischen Markt. Diese Reihe umfasst:

• Aufgetragene passive Brandschutzbeschichtungen für Stahlträger
• Aufgetragene Brandschutzbeschichtungen für betongefüllte Stahlsäulen
• Aufgetragene reaktive Brandschutzbeschichtungen für Stahlträger
• Aufgetragene Brandschutzbeschichtungen für Stahlträger mit Stegausschnitten

Wir verfügen über das nötige Fachwissen, um ein optimales Prüfpaket für die anschließende Auswertung zu erstellen.

Vorteile der Brandschutzprüfung und -zertifizierung von Stahlkonstruktionen

Unsere Prüf- und Zertifizierungsdienste eröffnen den Zugang zu globalen Märkten.

Brandschutzprüfung und -zertifizierung von Stahlkonstruktionen durch UL Solutions

Wir sind international aufgestellt und bieten ein umfassendes Portfolio an Dienstleistungen, mit denen Sie die Compliance- und Leistungsnachweise erlangen können, die sie für den weltweiten Vertrieb Ihrer Produkte benötigen.

Wir bieten maßgeschneiderte Dienstleistungen an, die von Brandschutzprüfungen und -zertifizierungen für Hersteller bis hin zu Schulungsprogrammen für Aufsichtsbehörden, Gebäudeeigentümer, Versicherungsgesellschaften und die Brandschutzgemeinschaft reichen.