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  • Leitfaden

Systemqualifizierungstest (SYS.5)

Der Systemqualifizierungstest in Automotive SPICE® hilft Ihrem Unternehmen sicherzustellen, dass integrierte Systeme den Systemanforderungen und Kundenerwartungen entsprechen.

Prozess-ID: SYS.5
Prozessgruppe: Systems Engineering
Automotive SPICE® ist eine Marke des VDA QMC.

Der Systemqualifizierungstest in Automotive SPICE® (auch bekannt als SYS.5t) ist ein Prozess, mit dem Ihr Unternehmen sicherstellt, dass das integrierte System den Systemanforderungen entspricht und an den Kunden geliefert werden kann. Die Erwartung ist, dass Sie bereits Systemanforderungen haben. Ziel ist es daher, diese Anforderungen zu überprüfen und festzustellen, ob sie vollständig erfüllt und korrekt implementiert sind.

Dieser Prozess ist die letzte Stufe des Tests und soll sicherstellen, dass das Produkt wie von der Entwicklungsorganisation beabsichtigt und vom Kunden erwartet funktioniert. Wenn der Systemqualifizierungstest nicht gut funktioniert, können Fehler unerkannt bleiben.

Systemtests umfassen normalerweise Umwelt-, Leistungs- und Dauertests. Die Testumgebung ist produktabhängig. Beispiele sind HIL (Hardware-in-the-Loop), Fahrzeugtests und Klimakammern.

Da der Prozess kurz vor der Auslieferung durchgeführt wird, besteht eine enge Verbindung zum Projektmanagement (MAN.3), dem Konfigurationsmanagement (SUP.8), der Produktfreigabe (SPL.2) und natürlich der System-Anforderungsanalyse (SYS.2).

Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte des Systemqualifizierungstests in Automotive SPICE® aufgeführt.

SYS.5 V diagram

Entwurf einer Teststrategie für die Systemqualifizierung

Wie alle Test- und Unterstützungsprozesse erfordert der Systemqualifizierungstest die Entwicklung und Festlegung einer Teststrategie. Vielleicht haben Sie für jede Teststufe eine separate Teststrategie. Es ist jedoch besser, eine alle Teststufen umfassende Strategie zu entwickeln und zu koordinieren. So werden alle Anforderungen abgedeckt und Redundanzen vermieden.

Die Teststrategie sollte folgende Themen abdecken:

  • Das betreffende Testobjekt
  • Die Methoden zur Entwicklung von Testfällen und Testdaten (z. B. Entwicklung von Positiv-/Negativtests, Äquivalenzpartitionierung).
  • Eine Regressionsteststrategie, was bei Automotive SPICE-Terminologie bedeutet, dass Sie die Durchführung eines erneuten Tests nach einer Fehlerbehebung oder einem Änderungsantrag definieren.
  • Die Testumgebung
  • Testabdeckung in Bezug auf den Projektplan und den Freigabeplan
  • Ein- und Ausstiegskriterien sowie Testunterbrechungskriterien

Natürlich ist dieser Prozess stark mit dem Problemlösungsmanagement (SUP.9) verbunden, sodass Sie entweder die Teststrategie oder die Fehlermanagementstrategie einsetzen können, um mit fehlgeschlagenen Tests umzugehen. Die Strategie umfasst auch die Definition der Abdeckungsziele auf der Grundlage der Lieferungsart zu definieren. Hier besteht also eine enge Verbindung zum Projektplan und zum Bedarfsplan.

Wenn Sie eine Teststrategie dokumentieren, können Teile davon generisch sein und in der internen Prozessbeschreibung und den Richtlinien behandelt werden. Auch hier definiert Automotive SPICE® nicht, wie und wo Sie Ihre Teststrategie dokumentieren. Die Dokumentation kann auf mehrere Dokumente verteilt werden.

Die Teststrategie sollte auch Ihren Ansatz zur Testautomatisierung abdecken. Generell kann man sagen, dass Testautomatisierung immer besser ist als manuelles Testen. Allerdings ist die Automatisierung mancher Tests zu teuer oder deren Testumgebung lässt dies nicht zu, wie zum Beispiel Fahrzeugmanöver.

Testfallauswahl für die Systemqualifizierung

Dieser Prozess erfordert auch, dass für die verschiedenen Tests eine entsprechende Auswahl von Testfällen durchgeführt wird. Ziel und Erwartung ist, dass das System für die verschiedenen Lieferungen auf Basis der oben genannten Teststrategie ordnungsgemäß getestet wird.

Dabei kann es für unterschiedliche Lieferungen unterschiedliche Erwartungen geben. Eine mögliche Strategie könnte sein, dass Sie alle implementierten Systemanforderungen für die wichtigen Lieferungen vollständig abdecken. 

Bei kleineren Lieferungen wird nur das Delta der seit der letzten Lieferung umgesetzten Anforderungen getestet. Für diesen Ansatz müssen natürlich die richtigen Testfälle ausgewählt werden.

Eine andere mögliche Situation für die Auswahl von Testfällen wäre der Regressionstest, der Änderungsanträge und/oder Fehlerbehebungen abdeckt. Dazu werden Testfälle ausgewählt, die den Änderungsantrag oder den Fehler und die möglichen Auswirkungen abdecken. Dies bedeutet, dass auch Abhängigkeiten von Anforderungen getestet werden, die von dem Änderungsantrag oder der Fehlerbehebung betroffen sein können.

Traceability und Konsistenz in Systemtestfällen

Die Traceability zwischen Ihren Systemtestfällen und den Systemanforderungen muss sichergestellt werden. Traceability kann durch eine Traceability-Matrix oder andere verwaltbare Mittel hergestellt werden, die von Ihrer Toollandschaft unterstützt werden.

Traceability dient folgenden Zwecken:

  • Konsistenzprüfungen, d. h. Überprüfung, dass die Systemanforderungen vollständig und korrekt abgedeckt werden
  • Unterstützung der Auswirkungsanalyse (Impactanalyse) bei Änderungsanträgen oder Fehlern
  • Unterstützung der Berichterstattung über die Erwartungen der Stakeholder und Klärung, welche Anforderungen getestet wurden (Abdeckungsbericht)

Traceability sorgt auch für Konsistenz

Konsistenz kann nur per Review nachgewiesen werden, das aufzeigt, dass die Systemanforderungen vollständig und korrekt abgedeckt wurden.

Wenn Sie dieses Review auslassen, kann das zu unvollständigen oder fehlerhaften Systemtestfällen führen. Außerdem werden Mängel im Systemqualifizierungstest möglicherweise nicht einmal bemerkt, da dieser Test anhand Ihrer Systemanforderungen durchgeführt wird. Bei fehlerhaften Systemanforderungen zeigt Ihr Test möglicherweise kein falsches Verhalten.

Die Berücksichtigung dieser wichtigen Punkte im Zusammenhang mit Systemqualifizierungstests kann Ihnen helfen:

  • Eine wirksame Systemqualifizierungsstrategie zu implementieren
  • Den Überblick über Releases zu wahren
  • Unzufriedenheit beim Kunden zu minimieren

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  • die Anforderungen von Automotive SPICE® im Einklang mit Sicherheit, funktionaler Sicherheit und agilen Methoden zu erfüllen,
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Erfahren Sie mehr über Automotive SPICE® für Machine Learning Engineering

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